Hopfen - mehr als eine Tradition

Im Jahr 1844 wurde das "grüne Gold" in Tettnang erstmalig angebaut.

Laut Winfried Kretschmann ist "der Tettnanger Hopfen der Mercedes unter den Hopfensorten".

Der Tettnanger Aromahopfen hat sich in den vielen Jahren zur Premiumsorte gemausert und wird weltweit von den Braumeistern als Hopfengabe für Premiumbiere geschätzt.

Wolfgang Ruther: "Mit Fleiß, Können und Herzblut produzieren derzeit 130 Hopfenpflanzerfamilien auf 1400 Hektar feinsten Tettnanger Aromahopfen für unsere Kunden aus der ganzen Welt. Tettnang hat sich einen Namen gemacht, wenn es um die Verfeinerung der Bierspezialitäten im Premiumbereich geht".

Hopfen -  mehr als nur eine Pflanze

Eingesackt

Die Arbeit des Hopfensackers war anstrengend. Bis zum Hals stand er anfangs im 50 Kilogramm fassenden Jutesack, der eine eine Öffnung des Trockenbodens gehängt und durch die so genannte "Sackerbrille" mit einem Eisenring gehalten wurde.

Von außen wurden getrocknete Hopfendolden in den Sack gefüllt, stetig darauf tretend arbeitete sich der Hopfensacker langsam nach oben. "Uns Kindern hat manchmal das Gefühl gefehlt, wieviel getrockneten Hopfen wir in den Sack schieben sollten", erinnert sich Rita Sprenger. "So passierte es manchmal, dass wir den Hopfensacker komplett mit Hopfen bedeckten. Der stand dann im Sack und fluchte".

Filigranes
Gewächs

Sie sind die Grundlage, aus der der Hopfen seinen Mythos entfaltet: Die alten Landsorten - als Namensgeber für ihr jeweiliges Anbaugebiet durch jahrhundertelange Auslese entstanden - bürgen für edelsten Aromahopfen. Zugleich aber zeigt sich immer mehr: Der Fortbestand der Landsorte als filigranes Gewächs ist für jedes Anbaugebiet eine besondere Herausforderung, die oftmals einem Spagat gleichkommt.

Forschung

Weltweit arbeiten rund 80 Wissenschaftler an Universitäten, in Instituten, aber auch in Hopfenhandelshäusern in der Hopfenforschung - in Deutschland, USE, England, Australien, Neuseeland, Japan, Slowenien, Polen und der Tschechischen Republik. Die Herausforderung, vor der die Forscher bei der Züchtungsarbeit stehen: nicht nur auf den Klimawandel und neue Schaderreger reagieren, sondern auch auf neue Trends.

Hopfen und Hochmoderne

Hopfen als Synonym für Tettnang - das ist in modernster Computertechnik verewigt. Hat doch Linux die zweite Version des freien Betriebssystems Fedora "Tettnang" benannt. Das heißt: "Die Community-Mitglieder taten dies, mehrheitlich fanden sie Tettnang aufgrund des Hopfenbezugs passend für die zweite von inzwischen 20 Versionen. Bei Fedora Core handelt es sich um eine Open-Source Software, die in Stufen fortentwickelt wird. Die Namen der Versionen haben dabei Bezug zueinander. Version 1 hieß "yarrow, und da die Schafgarbe früher statt des Hopfens zum Bierbrauen verwendet wurde, folgte als bierbezogener Name "Tettnang". Version 3 hieß dann "Heidelberg - als Stadt wie Tettnang und weil es der Name einer Biermarke sei, so die Erklärung.

Kultfilm - mindestens für einen echten Tettnanger

"Heiße Ernte", der Spielfilm von Hans Heinz König aus dem Jahr 1956, hat das Bild der Hopfenernte in Tettnang über Jahrzehnte geprägt. Die Handlung: Konrad, Sohn des Großbauern Stammer, soll Sybille, Tochter des befreundeten Großbauern Scharfenberg, heiraten. Auf Stammers Hof arbeitet Auschra, ein Flüchtlingsmädchen. Als sie verletzt wird und Konrad sich rührend um sie kümmert, nimmt das Drama seinen Lauf.......


Für den Film wurden - zu 150 Schauspielern samt Crew aus München hinzu - Statisten in um um Tettnang angeheuert. Gedreht wurde im "Bären" und in der Turnhalle, Außenaufnahmen entstanden auf Gut Moos, bei Siggenweiler und Dieglishofen. Dass Tettnang rund acht Kilometer vom Bodensee entfernt ist, haben die Filmemacher nicht so genau genommen: Einer der Darsteller springt von Tettnang aus - offenbar über alle Hopfengärten hinweg - in den Bodensee.

Quelle für die Texte dieser Seite: "Wo der Hopfen zuhause ist - 175 Jahre Hopfenbau in Tettnang"

www.tettnanger-hopfen.de

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